EMS zur Muskelstimulation nach Krankheit oder Operationen

EMS Therapie zur Muskelstimulation

EMS steht für elektrische Muskelstimulation. Die Muskelstimulation durch Reizstrom kommt in der Regel nach Verletzungen, Operationen oder längerer Krankheit zum Einsatz, und zwar, wenn einzelne Muskeln geschwächt sind und dies zu körperlichen Einschränkungen führt. Durch die EMS-Therapie werden die betroffenen Muskeln stimuliert und trainiert. Die Funktionseinschränkungen lassen sich damit häufig teilweise oder sogar ganz beheben.

Wie wirkt ein EMS-Gerät?

Durch die Übertragung von Stromimpulsen auf einzelne Muskeln oder Nerven einzelner Muskeln, werden diese aktiviert und es kommt zu gewollten Muskelkontraktionen. An dem EMS-Gerät lässt sich die Dauer der Muskelkontraktion, die Pausen zwischen den Kontraktionen sowie die Anstiegszeit, bis der Muskel maximal angespannt, und die Abstiegszeit, bis der Muskel wieder komplett entspannt ist, anpassen.

Anwendungsgebiete EMS-Gerät:

Elektrostimulation bei Inkontinenz

Eine Inkontinenz kann sowohl die Blase als auch den Darm betreffen. Verantwortlich dafür sind in der Regel eine zu schwache Beckenbodenmuskulatur oder ein zu schwacher Schließmuskel. Mit einer Beckenbodenstimulation mit EMS lässt sich einer Blaseninkontinenz meist effektiv entgegenwirken. Ein EMS-Beckenbodentrainer wird sowohl bei akuten und chronischen Beschwerden als auch vorbeugend eingesetzt. Ebenso bei einer Schließmuskelschwäche führt eine EMS-Therapie meist zu einer deutlichen Verbesserung und damit auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität.

Wie wirkt ein EMS Training des Beckenbodens?

Durch sanft pulsierenden Strom werden die Muskeln des Beckenbodens oder des Schließmuskels zur Kontraktion gebracht. Dazu stehen verschiedene Sonden zur Verfügung, über die die elektrische Stimulation an entsprechender Stelle ausgeübt wird. Die Häufigkeit und Stärke der Kontraktionen lässt sich einstellen. Art und Dauer des Trainings richten sich dabei nach den Beschwerden.

Elektrostimulation bei Parese, wie Fußheberschwäche

Ist die Nervenleitung zu einem Muskel oder zu einer Muskelgruppe gestört, so wird der Muskel nicht mehr richtig versorgt und beginnt zu atrophieren. Heißt, der Muskel bzw. die betroffenen Muskeln werden nicht nur inaktiv, sondern bilden sich sogar zurück. Diese Muskelschwäche führt dazu, dass bestimmte Funktionen oder Bewegungen nicht mehr hundertprozentig ausgeführt werden können, wie es beispielsweise bei einer Fußheberschwäche (Peroneusparese) der Fall ist.

EPS: Elektrische Paresestimulation

Bei der EPS-Therapie findet eine Stimulation der gelähmten (denervierten) Muskulatur statt, wie sie bei peripheren Lähmungen zu finden ist. Mit Exponentialstrom wird die denervierte Muskulatur stimuliert und wieder gestärkt. Die Stärkung der Muskulatur trägt dazu bei, dass sich die geschädigten Nervenfasern ebenfalls regenerieren können. Fußheberschwäche (Peronaeusparese) Zu einer Fußheberschwäche führen in der Regel neurologische Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, ein Schlaganfall, ein Bandscheibenvorfall oder auch ein durch einen Unfall verursachtes Schädel-Hirn-Trauma. Bei der Peronaeusparese werden die Nervenimpulse, die für das Heben des Fußes zuständig sind, nicht mehr an die Fußhebermuskulatur weitergeleitet. EMS-Behandlung Zum Wiederaufbau der geschwächten oder zum Erhalt der Muskulatur. Handheberschwäche Gesichtslähmung (Fazialisparese) Eine Fazialisparese ist eine Lähmung des Gesichtsnervs. Der Nerv gehört zu den Hirnnerven und ist für die Bewegung von Augen- und Stirnmuskulatur, Wangen, Nasen- und Mundmuskulatur zuständig. Meist ist nur eine Seite des Gesichts von der Lähmung betroffen.

Elektromyografie (EMG) Biofeedback-Therapie

Eine Untergruppe der elektrischen Muskelstimulation ist die Biofeedback-Therapie. Mit der Elektromyografie, kurz EMG, wird die elektrische Muskelaktivität von Muskelfasern gemessen wird. Dabei wird die Aktivität sowohl im Ruhezustand als auch bei der Bewegung gemessen. Hier setzt die Biofeedbacktherapie an. Über Klebeelektroden, die auf die Haut geklebt werden, wird die Aktivität ganzer Muskeln oder Muskelgruppen erfasst, sowohl bei Anspannung der Muskeln als auch bei Entspannung. Patient*innen können so lernen, die Muskelaktivität zu steuern und zu steigern bzw. zu reduzieren.

Bitte lesen Sie vor der Anwendung unbedingt die Bedienungsanleitung und beachten Sie die Gegenanzeigen einer Anwendung unter → Nebenwirkungen Reizstromtherapie!